Mittwoch, 29. April 2009

Aladdins Bibliothek


Die verrueckten Worte des iranischen Praesidenten und anderer Politiker aus islamischen Laendern waehrend der Konferenz in Durban waren keine Ueberraschung, auch wenn sie schockierend waren. Wenn diejenigen, die die Politik ihres Landes bestimmen, schon solche kompromislosen Meinungen vertreten, was kann man da vom einfachen Mann auf der Strasse erwarten?
Ein neues Projekt versucht jetzt, der Holocaustleugnung in islamischen Laendern entgegenzutreten. Die sogenannte "Aladdin Library" publiziert kostenlos online Buecher wie etwa das Tagesbuch der Anne Frank, die u.a. auf Arabisch und Farsi zum Runterladen zur Verfuegung stehen.
Ich bin zwar skeptisch, ob diese Buecher wirklich mehr Leser finden als die jeweiligen Uebersetzungen der Protokolle der Weisen von Zion, aber es ist wohl besser, als gar nichts zu unternehmen.

Donnerstag, 23. April 2009

Durban II

Ich muss zugeben, als ich 2001 an der UN Antirassismuskonferenz in Durban, Suedafrika, teilnahm, war dies ein traumatisches Erlebnis. Nie zuvor hatte ich eine solche Konfrontation mit Antisemitismus (und auch nie danach hatte ich so etwas wie in Durban). Durban war ein Albtraum und wenn ich zuvor noch die Hoffnung hatte, dass es jemals Frieden mit Israels muslimischen Nachbarn geben koenne, so zerbrach diese Hoffnung angesichts des fanatischen Hasses, der unserer kleinen Delegation aus Bruessel entgegen gebracht wurde.
Dieses Mal scheint alles anders zu sein. Die juedischen Studenten sind sehr gut vorbereitet und machen positive Schlagzeilen wie etwa in der heutigen JTA Story von Michael Jordan. Ein gravierender Unterschied ist wohl auch, dass die Konferenz in der Schweiz stattfindet, was automatisch alles etwas gesitteter macht.
Und trotzdem, die Worte von Irans Praesident, gehalten einen Tag vor Yom HaShoah, dem Holocaustgedenktag Israels, erscheinen wie ein Geburtstagsgeschenk fuer Adolf Hitler. Traurig, erschreckend, widerlich. Klar, es stehen Wahlen an im Iran, aber dies ist mehr als nur Wahlkampf, dies ist Fanatismus, der nur boeses erahnen laesst.
So schockierend sein Auftritt in diesem Zirkus der UN auch war, so erfreulicher ist es zu sehen, dass junge Studenten aus ganz Europa dem entgegen wirken.

Montag, 20. April 2009

Shanghai

Das Interesse an China ist gross. Und es wird immer groesser. Zumindest in den USA. Und da in Nordamerika die groesste juedische Diaspora lebt, verwundert es nicht, dass auch das Interesse an Chinas juedischer Geschichte immer groesser wird. Der israelische Fotojournalist Dvir Bar-Gal, der seit 2001 in Shanghai lebt, ist nicht nur darum bemueht, die Erinnerung an etwa die von der kommunistischen Regierung vernichteten juedischen Friedhoefe wieder herzustellen, nein, er bemueht sich auch, diesen ein Denkmal zu errichten. JTA berichtet ueber ihn.
Bar-Gal hat auch eine Website, ueber die man organisierte Fuehrungen auf den Spuren juedischer Geschichte Shanghais buchen kann. Lohnenswert, wenn es Euch mal dahin begeben sollte.

Freitag, 3. April 2009

Donnerstag, 2. April 2009

Alles (28) Jahre wieder


Alle 28 Jahre, jedes Mal am gleichen Wochentag, kehrt die Sonne genau zu jener Position zurück, in der sie am vierten Tage der Schöpfung geschaffen wurde. Anlässlich dieses besonderen Ereignisses gibt es einen speziellen Segen, der Birkat Hachama -“Segen für die Sonne”- genannt wird. Dieses Jahr ist Birkat Hachama am 8. April, was dieses Pesach etwas ganz besonderes macht.
Auch dieses Jahr gibt es wieder viele niedliche Videos zum Exodus, siehe hier, und meine Frau fragt sich, wie wir unsere eigenen Pesachtraditionen kreieren koennen (siehe hier).
Mir scheint es, dass die eigentliche Tradition ist, dass wir den Seder mit meinen Eltern verbringen werden. Am 8.4. landen wir naemlich - so G-tt will - in Deutschland und verbringen Pesach mit meiner Familie. Ist zwar nicht unsere eigene Tradition, aber trotzdem eine schoene Tradition.
Tradition ist es auch, dass wir alle verschiedene Hagadot haben werden und es nicht unbedingt die Sederordnung gibt, da wir uns ad hoc einigen muessen, was wir als naechsten machen. In New York gibt es uebrigens mal wieder eine neue hippe Hagada (siehe hier) und ebenso in LA (Popkultur laesst gruessen, siehe hier).
Egal welche Hagada, ich wuensche Euch allen ein frohes Pesach und melde mich nach den Feiertagen wieder.