Mittwoch, 1. Juli 2009

Deutschland in acht Tagen


Auch wenn es mir so vorkommt, als sei das schon so lange her, so war ich doch erst vor ein paar Wochen in Deutschland. Sieben Staedte in weniger als einer Woche: Muenster, Dusseldorf, Essen, Duisburg, Koeln, Potsdam und Berlin. Der Grund fuer die Reise: 20 Jahre nach dem Mauernfall wollte sich eine Delegation des Joint ein genaueres Bild vom juedischen Leben in Deutschland machen.
Die hochrangige Delegation, die ich betreute, traf sich unter anderem mit Vertretern der amerikanischen Botschaft in Berlin (siehe Foto), aber die eigentlichen Hoehepunkte der Reise waren die stillen Momente mit ihren wunderbaren Details, sei es Kabbalat Schabbat in Muenster oder die offizielle Einweihung des Bambinim Zentrums in Berlin.
Meine ueberraschende Momente kamen jedoch erst nachdem die Delegation ins Baltikum weitergereist war und ich mich auf den Rueckweg nach New York machte.
Erst machte ich die Bekanntschaft mit einem Berliner Taxifahrer, mit dem ich mich ueber Architektur unterhalte. Die vielen Veraenderungen in Berlin gefallen ihn nicht. Er sehnt sich nach Jugendstil und nicht nach Wolkenkratzern, und will unbedingt mal Krakau besuchen, die Stadt, aus der sein Vater stammt. Seine Mutter, erzaehlt er, kommt aus dem Nahen Osten. Nach einigem Zoegern sagt er, dass sie in Tel Aviv geboren wurde. Ja, er spricht Hebraeisch, und ja, er ist juedisch. Erstaunt darueber, dass ich auch juedisch bin, kommen wir ins Gespraech. Solomon Brandes ist 40 Jahre, kein Mitglied der juedischen Gemeinde, fuehlt sich jedoch sehr juedisch (er zeigt mir stolz seine Kette mit seinem Davidstern).
Im Flugzeug sitzt ploetzlich links von mir Yehuda Teichtal, der Chabadrabbiner aus Berlin, der leider nicht zur Bambinim Eroeffnung kam, und wir unterhalten uns, die Frau, die in der Reihe vor ihm schlaeft, so stellt sich heraus, ist eine alte Freundin, die heute in LA lebt, jedoch in Berlin war, wo sie einen Preis fuer ein Radioprogramm entgegen nahm. Kleine Welt der Zufaelle. Warum wir alle im selben Flugzeug so nah bei einander sassen, kann keiner genau erklaeren. Coincidences are God's way to stay anonymous.

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