Freitag, 26. Dezember 2008

Blondis Weltreise



Asaf Zur ist ein Weltreisender. Nach seinem Tod war er schon auf den Osterinseln, dem Gipfel des Kilimandscharo und in Peking, oder zumindest sein Foto.

Nach seinem Tod?!

Ja, im März 2003 kam der damals Siebzehnjährige Asaf, der von seinen Freunden "Blondi" genannt wurde, bei einem Selbstmordattentat ums Leben. Nach der Schule stieg er gemeinsam mit anderen jungen Leuten in einen Bus. Unter den Passagieren war auch ein Palästinenser, der unter seinem T-Shirt einen 17 Kilogramm schweren Sprengstoffgürtel trug. Er sprengte sich in die Luft und riss 17 Menschen mit in den Tod. Asafs Ueberreste liegen nun auf einem Friedhof in Haifa, der ausschließlich für Terror-Opfer ist.


Sein Vater Jossi hat im Juni 2008, fuenf Jahre nach dem Terroranschlag, eine Internetaktion gestartet, um seinen reiselustigen Sohn posthum durch die ganze Welt zu schicken, und auf die Tragik des Terrors aufmerksam zu machen. "Weil Asaf nicht mehr um die Welt reisen kann, wollte ich die Welt zu ihm bringen", sagt Jossi.

Auf der Webseite laed Jossi Menschen aus aller Welt ein, ein Foto seines Sohnes, das man auf der Website runterladen kann, mit auf ihre Reisen zunehmen. An ihrem Urlaubsziel sollen sie dann ein Bild von sich und dem Foto machen lassen und es an ihn schicken.

Die Reaktionen auf die Aktion waren überwältigend. Im vergangenen halben Jahr hat der Vater des Verstorbenen 860 Briefe aus 86 Ländern bekommen. "Wenn ich könnte, würde ich dieses Foto nehmen und jedem einzelnen Menschen sagen: Das ist Asaf, mein Sohn. Er war ein junger Mann und er ist für nichts gestorben", sagt er in einem Video in der Onlineausgabe des Magazins "Stern".

Die Briefe kommen aus der ganzen Welt. Bisher habe er nur positive Zuschriften bekommen. Sogar einige Briefe aus islamischen Staaten seien dabei gewesen. "Ich hoffe sehr, dass ich noch mehr Reaktionen aus der arabischen Welt bekomme. Das wäre doch eine tolle Sache, wenn sein Foto nach seinem Tod da zu sehen wäre, wo Assaf lebendig als Jude niemals hin konnte."

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