Freitag, 30. Januar 2009

Lippenbekenntnisse


Wie jedes Jahr, war ich auch dieses Jahr Fotograf auf der offiziellen UN Holocaust Gedenkveranstaltung und anschliessend bei der Podiumsdiskussion, die von B'nai B'rith organisiert wurde (auf dem Foto Daniel Mariaschin, Direktor von B'nai B'rith mit den Goldbergers, er aus Wien, sie aus Berlin, und die beide dank des Kindertransports gerettet wurden).
Wie jedes Jahr, war es eine beeindruckende Veranstaltung, und wie jedes Jahr erzaehlte eine Ueberlebende ihre Geschichte. Ich will die Details ersparen, jedoch nur erwaehnen, dass sie als kleines Maedchen mit ansehen musste, wie zunaechst ihr Vater, dann ihr Bruder und zuletzt ihre Mutter an Typhus starben, letztere wurde von Hunden gegessen, da niemand die Leiche weg brachte.
Bewegende Geschichten, jedoch brachte Rabbi Lau, der aus Israel Gast war, es auf den Punkt. Was hat sich wirklich geaendert? Antisemitismus ist sehr lebendig, Genozide folgten auf die Schoah (auch wenn die systematische Vernichtungskampagne einzigartig in der Geschichte ist), und taeglich sterben etwa 18.000 Kinder weltweit an Hunger, was nicht einmal eine Schlagzeile wert ist. Und was macht die UN?
Daniel Schwammenthal hat sich im Wall Street Journal sehr kritisch gegenueber den Lippenbekenntnissen solcher Veranstaltungen geaeussert (der Beitrag kann hier nachgelesen werden).

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