Mittwoch, 12. November 2008

Barcelona



Im Jahr 1391, also mehr als hundert Jahre bevor die Juden aus Spanien vertrieben wurden, wurde bereits die Sinagoga Mayor, die grosse Synagoge von Barcelona in einem Pogrom zerstoert. Erst im 20. Jahrhundert, also mehr als 500 Jahre spaeter, gruendete sich wieder eine juedische Gemeinde in Barcelona, und erst vor etwas mehr als zehn Jahren wurde die Synagoge wiederentdeckt.
Der Historiker Jaume Riera y Sans wies 1987 den Standpunkt der Synagoge nach. Ein eher unscheinbares Gebaeude in der Call, dem ehemaligen juedischen Viertel, das im Keller eine Bar beheimatete und darueber enge, dunkle Apartments, wie sie sehr typisch fuer das mittelalterliche Zentrum der Stadt sind. Als das Gebaeude 1995 zum Verkauf angeboten wurde, erwarb es Miguel Iaffa, ein Mitglied der heutigen juedischen Gemeinde von Barcelona.
Iaffa hoffte, in dem Gebaeude Spuren der ehemaligen Synagoge zu finden. Er tat sich mit Riera zusammen, und 1999 begann man mit den Ausgrabungen. Heute, zehn Jahre spaeter, dokumentiert eine Website die Geschichte des Ortes, der bereits seit Jahren eine Touristenattraktion geworden ist, auch wenn dort nicht allzu viel zu sehen ist.
Es gibt noch drei weitere Synagogen, die sich ebenfalls in dem Viertel befanden und heute ebenfalls fuer andere Zwecke benutzt werden, doch aus Kostengruenden, so erklaert einer der jungen Israelis, der die Tickets in der Sinagoga Mayor verkauft und Touristen herum fuehrt, werde man diese wohl nicht erwerben. "Die Eigentuemer haben gesehen, wie viele Touristen zu diesen Ort kommen und verlangen nun uebertriebene Preise fuer ihre Gebaeude."

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